Auch wenn man es noch nicht selbst erlebt hat, kann sich trotzdem jeder vorstellen, was bei einem Umbau oder einer Modernisierung der Wohnung oder des Hauses auf einen zukommen kann. Von dem „Umbau-Wahnsinn“ hat jeder schon gehört. Geduld und Belastbarkeit werden hier auf das Gröbste getestet. Ist der Umbau erst einmal entschieden, dann konzentrieren Sie sich auf das Ergebnis und freuen Sie sich auf die wundersame Verwandlung.
Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Zeit des Umbaus gut überstehen und was Sie dazu beitragen können.
Eine gute Planung ist die halbe Miete
Lassen Sie es nicht zu, dass Sie in Ihrer Wohnung einen Bodenbelag haben, mit dem Sie sich niemals richtig anfreunden werden oder dass Ihnen die Steckdose dort fehlt, wo Sie sie gerne hätten (Tipp: Nehmen Sie immer die Summe der eingeplanten Steckdosen mal zwei! Dann kommen Sie gut hin). Planen Sie im Vorfeld die Dinge, die Ihnen wichtig sind, damit Sie nicht in Entscheidungsstress geraten, wenn es schnell gehen muss.
1 – Sammeln Sie Ihre Wünsche
Manchmal hat man Vorstellungen, die man nicht richtig in Worte fassen kann oder sie werden einfach falsch verstanden und gedeutet. Um Missverständnisse zu umgehen, erstellen Sie eine Sammlung Ihrer Wünsche und Ideen in Form eines Moodboards oder Albums. Sammeln Sie Ideen aus Zeitschriften (reißen Sie die Seiten aus), fotografieren Sie alles, was Ihnen vor die Linse kommt und Ihnen gefällt – bei Freunden, im Möbelhaus, im Restaurant oder im Museum. Heben Sie alles auf, was Ihnen gefällt und was Sie in Ihrer Wohnung umsetzen möchten: Farbbeispiele, Stoffmuster, Materialien, Fliesen, etc.
2 – Finden Sie den roten Farben
Stellen Sie fest, welche Ideen und Vorschläge Sie umsetzen möchten. Konkretisieren Sie die Idee eines Steinbodens, indem Sie sich einen vergleichbaren Belag anschauen – live und in Farbe. Wie fühlt er sich an, wie stehen Sie darauf – in Schuhen und Barfuß. Vielleicht war es doch nur eine fixe Idee. Bleiben Sie dabei oder wird es doch der, schon immer angedachte, Parkettfußboden? Fassen Sie Ihre Wünsche mit Überzeugung zusammen und erst, wenn Sie sicher sind, dann legen Sie sich fest. Das dauert seine Zeit – daher fangen Sie früh genug an zu planen.
3 – Der nüchterne Teil – Budgetplanung
Finden Sie heraus, ob Ihre Wünsche mit Ihrem Budget vereinbar sind. Sollte dies nicht der Fall sein, gilt es Kompromisse einzugehen. Lassen Sie sich beraten, an welchen Punkten man am besten sparen kann und führen Sie auf, an welcher Stelle es keine Kompromisse geben wird.
Kommen Sie dann überein, geht es los. Ansonsten geht es in die zweite Runde. Tipp: Haben Sie sich Sichtbetonwände gewünscht? Hier gibt es günstige Alternativen. Tapeten in Betonoptik, die teils sogar mit einem Auftrag aus mineralischen Steinmehl versehen sind und erstaunlich echt aussehen und wirken. Wie hört sich das an?
Sollten Sie in der Umbauphase weiterhin in Ihrer Wohnung leben, müssen Sie einige Regeln beachten, damit das Ganze nicht eskaliert.
Versuchen Sie, die Handwerker in Schach zu halten
Die Handwerker müssen nicht an den verschiedensten Stellen in der Wohnung gleichzeitig arbeiten. Geben Sie ihnen vor, Zimmer für Zimmer anzugehen, so sind nicht die gesamten Gerätschaften und Werkzeuge über die komplette Wohnung verteilt und Sie haben einen Rückzugsort. Versuchen Sie die Räume, in denen nicht gearbeitet wird, in einem möglichst bewohnbaren Zustand zu halten, damit Ihnen ein gewisser Grad an Normalität bleibt.
Türen geschlossen halten – wo immer es geht
Der feine Staub von der Baustelle schafft es überall hin – ja, überall. Halten Sie daher die Türen in der Wohnung unbedingt geschlossen. Das ist eine anstrengende Aufgabe, aber sie lohnt sich. Haben Sie Räume, die Sie nicht täglich benutzen, dann kleben Sie die Türen zusätzlich mit Klebeband ab.
Der Dreck muss weg – jeden Tag
Eigentlich ist es die Aufgabe der Handwerker, die Baustelle einigermaßen sauber zu halten. Aber, wie wir alle wissen, ist „Sauberhalten“ ein dehnbarer Begriff. Richten Sie lieber Ihren Focus auf den Staubsauger – täglich. Sie tun sich und Ihrer Wohnung einen Gefallen, wenn Sie täglich das Gröbste aufräumen und sauber machen. Es wird Ihnen vielleicht ab und an sinnlos erscheinen, aber geben Sie den Staub und Dreck nicht die Chance, bis in jeden Winkel zu kriechen. So verhindern Sie, dass Sie und Ihr Zuhause nicht zu leiden beginnen.
Bekommen Sie Ihren Alltag in Griff
Auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, wissen wir alle, dass Handwerker immer länger brauchen als geplant. Suchen Sie temporäre Alternativen für die Zeit, in der die Küche blockiert ist. Was ist mit Kochen, Waschen und Spülen? Bitten Sie erstmal die Handwerker um Hilfe, man kann nämlich viel improvisieren – Sie werden staunen! Vielleicht kann die Waschmaschine vorübergehend in der Garage angeschlossen werden und die Kochstelle ins Wohnzimmer verlegt werden.
Suchen Sie sich Auszeiten
Wenn die Handwerker am Abend gegangen sind, dann genießen Sie den Abend vorm Fernseher oder machen Sie es sich mit Ihrer Kuscheldecke und einem Glas Wein in Ihrem Lieblingssessel bequem. Schalten Sie ab und blenden Sie alles andere um sich herum aus, auch wenn die Umgebung sich in einem erbärmlichen Zustand befindet. Stellen Sie fest, welche Arbeiten schon erledigt wurden und freuen Sie sich über die kleinen Dinge im Leben – beziehungsweise auf Ihrer Baustelle.
Verlieren Sie nie das Ziel aus den Augen und haben Sie Spaß
Egal, wie schlimm die Lage gerade ist, welche Rückschläge Sie einstecken mussten und was alles wieder drunter und drüber geht – bewahren Sie Ihren Humor. Anders geht es nicht. Freunden Sie sich mit den Handwerkern an und trinken Sie auch mal einen Kaffee mit Ihnen oder stoßen nach getaner Arbeit mit einem Bier an. Gute Stimmung ist immer vorteilhaft. Sie werden desaströse Zeiten mit Ihren Handwerkern durchleben – das schweißt sowieso zusammen.