Holz ist und bleibt das beliebteste Material in der Inneneinrichtung. Was es so einzigartig macht, wie man es gut einsetzt und pflegt, haben wir bei den Profis in Erfahrung gebracht. Stellt sich nur noch die Frage nach Ihrem Favoriten: Eiche, Nussbaum, Zirbe …?
Je digitaler unser Leben wird, desto mehr sehnen wir uns nach Greifbarem. Der Trend geht weg von harten Oberflächen hin zu Materialien, die sich gut anfühlen und die Sinne anregen – wie beispielsweise Holz. Das Naturprodukt, ob in Form von Möbeln oder ganzen Innenausbauten, schafft eine warme, gemütliche Atmosphäre. Studien bestätigen eine psychophysiologische beruhigende Wirkung: In überwiegend mit Holz eingerichteten Räumen lassen sich bei Probanden niedrigere Herzfrequenzen messen. Natürliches Holz reguliert nachweislich das Raumklima, Feng-Shui-Anhänger schwören auf metallfreie Holzbetten, die Elektrosmog abhalten.
Darüber hinaus variiert das optisch vielseitige Material von hellen, fast weißen Tönen über rötliche bis zu dunklen, schwarzbraunen Nuancen. Im Gegensatz zu früher, wo das verpönt war, darf man heute übrigens entspannt verschiedene Holzarten in einem Raum miteinander kombinieren. Neben der unterschiedlichen Färbung ist auch jede Maserung einzigartig und über Jahre im Baum entstanden. Das macht Holz zu einem Mitbewohner mit individuellem Charakter, der sich aber auch problemlos an jede Umgebung anpasst. Holzmöbel lassen sich vielseitig designen und fügen sich in jeden Einrichtungsstil harmonisch ein.
Das genialste an naturbelassenen Holzmöbeln ist die einfache Pflege. Ob Kratzer, Flecken oder Dellen mit ein paar Tipps sehen die Möbelstücke wieder aus wie neu.
Wenn Sie sich jetzt Ihren Küchentisch mit der Lack-Oberfläche vorstellen, die Ihre kleine Tochter mit dem Kugelschreiber malträtiert hat… da hilft alles Schrubben nichts. Im Vergleich dazu sieht der urige Gesindetisch im Wohnzimmer, trotz seiner früheren Wirtshaus-Karriere definitiv besser aus.
Manchmal möchte man gerne die Geschichten kennen, die alte Holzmöbel schon erlebt haben. Denn Holz bringt seine eigene Historie mit und begleitet dann als Möbel unsere eigenen Lebensgeschichten.
Erste Hilfe
Mit diesen Tipps erholt sich Naturholz von Blessuren
Tägliche Pflege
Im Prinzip reicht ein trockenes Baumwolltuch, je nach Verschmutzungsgrad kann das Tuch auch nebelfeucht sein, um die Reinigungskraft zu erhöhen. Wenn die Oberfläche feucht ist sollte man jedoch gleich trocken nachwischen, damit keine Feuchtigkeit in das Holz einziehen kann. Nie Mikrofasertücher, fettlösende Haushaltsreiniger oder Dampfreiniger verwenden.
Flecken (Wein, Öl, Kugelschreiber oder Edding)
Mit Naturöl (bei stärker beanspruchten Oberflächen wie Tischplatten mit Hartwachsöl) und einem Holzreinigungspad mit wenig Druck in Faserrichtung die betroffene Stelle behandeln. Möglichst großflächig arbeiten, damit keine Farbunterschiede auftreten. Maximal 10 Minuten einwirken lassen, mit einem Vliesstofftuch gründlich auspolieren, um überschüssiges Öl zu entfernen.
Kratzer
Fläche mit Schleifpapier (120er Körnung) in Holzfaserrichtung so lange anschleifen, bis der Kratzer nicht mehr sichtbar ist, mit feineren Körnungen nachschleifen. Bei kleineren Kratzern reicht sehr fein strukturiertes Schleifvlies mit 280er Körnung. Nach dem Schleifen mit einem Vliesstofftuch Naturöl satt auftragen, gründlich auspolieren.
Große Dellen
Auf die betroffene Stelle ein nasses Baumwolltuch auflegen und mit dem Bügeleisen kurz – auf höchster Stufe – herausdämpfen. Bei Bedarf wiederholen.
Kleine Holzkunde
Weltweit gibt es mehr als 40.000 Holzarten. Hier kommen zehn der populärsten Arten und ihre charakteristischen Eigenschaften – darunter auch das absolute Trendholz Eiche. Bei den dunkleren Naturschönheiten rangiert Nussbaum aktuell ganz oben auf der Beliebtheitsskala.
1
Eiche wird vor allem wegen ihrer Festigkeit und Beständigkeit geschätzt. Von fast weiß bis samtig gelbbraun – die Oberfläche der robusten, lebendig gemaserten Art lässt sich gut ölen, beizen oder lasieren und bietet so viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ein unkomplizierter Allrounder!
2
Ahorn hat eine auffällig helle Färbung von gelblich-weiß bis leicht rötlich-grau. Durch die dezente Maserung mit hellbraunen Streifen entstehen besonders feine, elegante Möbelstücke. Sehr fest, elastisch und beständig.
3
Nussbaum aus der Gattung der Walnussgewächse ist ein dunkelbraunes, lebendig gemasertes Edelholz. Da Vollholz sehr teuer ist, wird meistens auf Furniere zurückgegriffen, sehr beliebt bei Schlaf- und Wohnzimmermöbeln.
4
Kirsche zeichnet sich durch eine einheitliche, feinporige Struktur, die rötlich-braune Färbung und seine seidig glänzende Oberfläche aus, die Möbel sehr edel wirken lässt.
5
Buche zählt zu den wichtigsten Handelshölzern aus Europas Wäldern und ist besonders in Deutschland eine der gefragtesten Arten. Im Ton hellgelb bis rosabraun, kennzeichnet das sehr strapazierfähige, elastische Holz seine gleichmäßige Maserung mit breiten Streifen.
Eiche
Ahorn
Nussbaum
Kirsche
Buche
6
Esche weist eine hohe Zug- und Biegefestigkeit auf, daher äußerst populär bei Stühlen. Eschenholz stammt größtenteils aus dem Baltikum, seine helle, sandige Farbe dunkelt nach. Die Jahresringe sind deutlich erkennbar und beleben die Oberflächenstruktur.7
Kiefer erlebt bei Möbeln und Innenausbauten gerade ein Revival. Als Bodenbelag sollte das harzhaltige, von Astlöchern geprägte, eher weiche Holz besser lackiert verwendet und nicht zu stark beansprucht werden.8
Lärche gehört zu den schwersten und zugleich härtesten Arten unter einheimischen Nadelhölzern. Das helle, formstabile Holz stellt eine günstige Alternative zur Eiche dar. Als Terrassenbelag nimmt es unbehandelt eine schöne grau-silbrige Patina an.9
Erle wurde früher vor allem im Instrumentenbau verwendet. Ihr feinporiges, rotstichiges Holz ist sehr weich und gut schnitzbar. Die nicht ausgeprägte jahresberingte Oberfläche lässt sich gut beizen oder schimmernd polieren, sodass sie Mahagoni imitieren kann.10
Zirbe erhält ätherische Öle, die kreislaufberuhigend und antibakteriell wirken. Das gelb-rötliche und astreich gemaserte Nadelholz stammt von der alpinen Zirbelkiefer.Esche
Erle
Lärche
Kiefer
Zirbe